Anmerkungen zur Bahn-Linienvariante R6-M2 der geplanten Neubaustrecke Mannheim Karlsruhe über die Heidelberger, Eppelheimer und Plankstädter Feldflur

von Armin Konrad,
Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar, Arbeitskreis Feldflur NABU Heidelberg

Die von der Bahn präferierte Linienvariante R6-M2 biegt von Mannheim kommend nach Friedrichsfeld von der Bahntrasse MA-HD nach Süden ab, führt am Grenzhof vorbei, verläuft südwärts zwischen Plankstadt und Eppelheim, dann südöstlich zwischen Patrick-Henry-Village und Heidelberg-Neurott und verläuft dann etwa ab Höhe Bruchhausen entlang der Autobahn A5. Kartengrundlage: Die Trassenvariante durchschneidet den größten zusammenhängenden Bereich offener Agrarlandschaft in der Region.

Die aktuell von der DB geplante neue Güterbahntrasse zwischen Plankstadt und Eppelheim
Geplante Neubautrasse zwischen Eppelheim und Plankstadt.
Kartendaten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Die Planer der Bahn suchen bei der Präferenz ihrer Planungslinien nach der kostengünstigsten Variante, ohne Tunnelbauten, möglichst ohne notwendige Schallschutzmaßnahmen und mit möglichst geringen Widerständen. Rücksicht genommen wurde erfreulicherweise auf das Ansiedlungsprogramm für Feldhamster. Alle Planungslinien mit Feldhamstervorkommen wurden aus dem weiteren Trassenfindungsverfahren herausgenommen. Der Feldhamster zählt in der Roten Liste Deutschland, wie die Grauammer in Baden-Württemberg, zur Gefährdungskategorie 1 „vom Aussterben bedroht“.

Neben allen Verlusten, Beeinträchtigungen und Existenzgefährdungen weiterer landwirtschaftlicher Betriebe sind es gerade auch die Aspekte des Artenschutzes und der Artenvielfalt, welche die Linienvariante R6-M2 inakzeptabel machen. Es sind gerade die Offenlandarten unter den Vögeln, die in den letzten Jahrzehnten besonders stark abgenommen haben. Inzwischen gelten etwa 75 % dieser Arten in der Roten Liste Deutschland als gefährdet. Rechnet man noch die Arten der Vorwarnliste dazu, sind es 87 %. Es darf nicht sein, dass diese Entwicklung seit Jahren beklagt wird und Entscheidungen gefällt werden, welche dem Verlust an gefährdeten Arten nicht entgegenwirken, sondern in im Gegenteil weiter befördern.

Apell:

Sorgen Sie bitte dafür, dass diese Informationen in Ihrem Umfeld, ihrem Verein, ihrem Verband (Naturschutzverband!), Ihren Parteien und bei Ihnen bekannten Abgeordneten verbreitet werden.

Vielen Dank und viele Grüße

Armin Konrad (OAG-RN, AK Feldflur NABU Heidelberg) Heidelberg, 05.07.2023

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